TRANSPARENT SENSE
Transparent Sense, that is, not in the sense of disappearing but rather like being open whereas sense firstly means sense organ but also - to a lesser extent - sense or meaning. So it's not about a loss, a loss of this apparent foothold in what´s called body or matter in general, or a loss of meaning or security etc.. It’s about a liberation: to relax the firm grip holding onto an apparent reality - in case sense means sensory organ - or an apparent sense - in case sense means meaning, purport, import or mind. It´s the dissolution of sense as an object.
I just like the image: a sense or the sense freely roaming through the water, like fish. Sense like a flow itself, as if it could weightlessly wander around in water, saunter almost.
Transparenter Sinn, d.h. nicht im Sinn von Verschwinden, sondern eher im Sinn von Offenheit, wobei Sinn Sinn meint im Sinn von Sinnesorgan, in schwächerem Maße aber auch Sinn im Sinn von Bedeutung. Also geht es nicht um Verlust, Verlust an vermeintlich festem Halt in dem, was man Körper oder ganz allgemein Materie nennt, oder Verlust an Bedeutung, an Sicherheit etc.. Es geht um Befreiung: den festen Griff um eine scheinbare Realität zu lockern - im Falle, Sinn meint Sinnesorgan -, oder um eine scheinbare Bedeutung - im Falle, Sinn meint Bedeutung, Gehalt, Sinn oder Geist/Verstand. Es ist die Auflösung von Sinn als Objekt.
Ich mag einfach das Bild: ein Sinn oder der Sinn treibt sich im Wasser herum, wie ein Fisch. Sinn wie ein Fließen, als ob er schwerelos das Wasser durchstreifen würde.
Ausschnitte aus CHLADNI und STONEHOUSE, CHLADNI und STONEHOUSE, in dieser Reihenfolge, generieren mit Hilfe der Software MetaSynth, die, wie der Name schon andeutet, synästhesiert, Klänge, die die Vorlagen zart aufleuchten, manchmal allerdings nur erahnen lassen, quasi deren Schatten neu platzieren.
Vereinfacht gesagt: die ausgewählten Klänge aus den beiden genannten Stücken werden durch Bilder verändert. Ich kann die Musik quasi malen oder zeichnen. D.h. genau festgelegte visuelle Parameter werden in entsprechende musikalische Parameter »übersetzt«.
Ein Beispiel: all das, was in der oberen Hälfte des Bildes positioniert ist, betrifft dann auch die oberen Tonhöhen.
Jeder Strich, jeder Kreis, jede Farbe berührt und verändert das »Original«, entspricht also adäquaten musikalischen Strichen, Kreisen, Farben respektive Klangfarbe, Rhythmik, Harmonie, Melodik. Die Dynamik ergibt sich aus der Dichte der Informationen.
Es hat mich interessiert, den Klang-Sinn »durchsichtig« zu gestalten, und durchlässig in dem Sinn, daß er seine Vorläufer, d.h. CHLADNI und STONEHOUSE amagalmiert und so eine eigenständige Variation kreiert, die, wenn man besagte zeichnerische Parameter vorsichtig dosiert, durchaus noch mit dem Charakter des jeweiligen »Originals« kompatibel ist.
Extracts from CHLADNI and STONEHOUSE, CHLADNI and STONEHOUSE, in this order, generate - with the help of the software MetaSynth which, as the name already indicates, synesthesize - sounds who let the source material light up gently or sometimes only divine it, quasi place their shadows in a new way.
Simply put, the chosen sounds from the pieces mentioned above get changed by images. I can paint or draw the music. Precisely well defined parameters will be »translated«, transmitted into accordingly musical parameters.
An example: all you can see in the upper half of the image effects the upper tone scale.
Every line, every circle, each colour touches and changes the »original« and refers to appropriate musical lines, circles, colours respectively timbre, rythme, harmony, melodics. The dynamic results from the density of informations.
My interest was to shape the »sense« of sound in a way that it becomes »transparent«, and pervious in the sense that it amalgamates its predecessors, that is to say, CHLADNI and STONEHOUSE, and creates an independent variation which in case you dose the graphic parameters delicately is definitely still compatible with the character of the respective »original«.
So, initially not intended the three cds in question form a trilogy.
Looking through the sense doesn´t mean to become sloppy in regard to the use of words - their accuracy leads to the beauty and clarity of expression -, but they wouldn´t claim to contain the truth anymore. The search rather became a game and it would be more about their beauty than their objective importance. The phrase »I don´t know« wouldn´t be a sign of weakness or insufficiency but of honesty.
It solely is about the dissolution of sense as an object.
For: whatever our mind does or doesn´t doesn´t change who we essentially are.
Durch den Sinn hindurchzuschauen heißt nicht, schlampig zu werden im Umgang mit den Worten - ihre Akuratesse führt zur Schönheit und Klarheit des Ausdrucks -, aber sie würden nicht länger beanspruchen, die Wahrheit zu enthalten. Eher würde die Suche zu einem Spiel und handeln von ihrer Schönheit, nicht ihrer objektiven Bedeutung. Der Satz »Ich weiß nicht« wäre kein Zeichen von Schwäche oder Ungenügen mehr, sondern von Ehrlichkeit.
Es geht einzig und allein um die Auflösung des Sinns als Objekt.
Denn: was immer unser Verstand tut oder nicht tut, ändert nichts daran, wer wir essentiell sind.
Floating…
Transparent…
Open…
Wafting…
Translucent…
Weightless…
Hovering…
Intangible…
Moving…
Wandering…
Diving…
Flowing…
Roaming…
Submerging…
sense or - more precisely - just sensing.
For actually the adjectives are already too much because they aim an object.
Durchlässiger…
Gleitender…
Transparenter…
Offener…
Wehender…
Durchsichtiger…
Gewichtsloser…
Schwebender…
Unfassbarer…
Sich bewegender…
Stromernder…
Tauchender…
Fließender…
Streunender…
Untertauchender…
Treibender…
Sinn oder - präziser gesagt - einzig Wahrnehmen.
Denn eigentlich sind schon die Adjektive zuviel, weil sie auf ein Objekt zielen.
Kommentare sind wie immer willkommen.
now@stefan-hardt.com
Alle erwähnten CD´s und noch viele mehr sind entweder bei mir direkt oder bei Bandcamp bestellbar (stefanhardt.bandcamp.com).
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For all mentioned cds and many more please contact me or bandcamp
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